Samstag, 23. April 2016

Wie kann der Autor es nur wagen, kreativ zu sein?!

Es könnte ja vielleicht sogar dafür sorgen, dass unsere Kinder kreativ sein könnten, das geht doch ganz und gar überhaupt nicht!

Ende des Sarkasmus.

Es gibt Zeitungsartikel, die liest man und muss anschließend den Kopf davon abhalten, sich in ein allzu stürmisches Redenzvous mit der Tischplatte zu stürzen. Vor ein paar Tagen passiert mit diesem hier. Warum sind Kinderbücher so grottenschlecht?

Nun würde ich mich nicht unbedingt als Kinderbuchautorin bezeichnen. Aber ich bin als Fantasy-Autorin mindestens genauso böse und wage es, mir Dinge auszudenken und die "Logik" außer Acht zu lassen.

Studienbedingt beschäftige ich mich gerade auch mal wieder mit den so genannten "youth studies" und erlebe auch da die im Dienste der Wissenschaft betriebene Kritik an Jugendszenen, die Jugendliche angeblich unkritisch und blind für deren Gefahren machen.

Zurück zu dem Artikel: Warum sind Kinderbücher so grottenschlecht?
Ja, ich gebe es zu, es gibt Angehörige meiner Zunft, bei denen es mir lieber wäre, sie wären es nicht, sondern hätten sich ein anderes Betätigungsfeld gesucht. Ich nehme an, diese gibt es auch bei den Kinderbüchern. Also wird es wohl auch tatsächlich grottenschlechte Kinderbücher geben. Ich habe keine Kinder, habe also schon seit Langem nichts mehr mit Kinderbüchern zu tun gehabt. Aber dass alle Kinderbücher schlecht sind, kann ich nun wirklich nicht behaupten. Und zumindest das in dem Artikel so arg verunglimpfte "Frederik" kenne ich. Und im Gegensatz zu dem Autor des Artikels habe ich die Aussage dieses Buchs/Theaterstücks schon als Kind verstanden. Natürlich kann man Frederiks Sammlung nicht aufessen. Aber das behauptet auch niemand. Und gerade in der heutigen Zeit, wo sich langsam wieder daran erinnert wird, dass Arbeit nicht der ganze Lebensinhalt sein kann, frage ich mich, wo Constantin Seibt stehen geblieben ist, um solche Sätze zu schreiben:  Niemand zahlt einen Preis, nicht einmal für Träumerei oder Aussenseitertum.
Dieser Satz hat mich wahnsinnig geärgert und tut es immer noch. Wenn wir als Kinderbuchautoren die Möglichkeit haben, Kindern zu helfen, die in ihrem alltäglichen Leben leiden, beispielsweise weil sie Außenseiter sind, haben wir irgendwo auch die Pflicht, genau das zu tun! Weil es das ist, was wir als Autoren tun können. Und wenn jemand mich fragt, welchen Preis ich bisher für Träumerei gezahlt habe. Hmm, ich hatte wahrscheinlich ein bunteres Leben, als gewisse scheinbar ziemlich verbitterte Journalisten. Gratisfreude, wie auf einem Drogentrip? Na ist doch prima! Bücher haben meines Wissens nach keine schädlichen Wirkungen, es sei denn man meint die auf die Dummheit und die Langeweile, aber will die wirklich jemand behalten? 
Und was Logik und Physik angeht, Himmel, sind wir Erwachsenen immer logisch? Außerdem hat auch ein quietschbunter Elefant eine Logik, nur ist es unwahrscheinlich, dass er real ist. Aber Logik und Realität sind zwei Paar Schuhe! Bei der Dramaturgie muss ich sowieso widersprechen, denn wäre ein Kinderbuch grundsätzlich aufgebaut wie ein klassisches Drama, dann würde ich mir wirklich Sorgen um die Zukunft der Menschheit zu machen beginnen.
Also hier mein Geständnis:
JA, ich träume! Immer noch und gerne auch quietschbunt und ohne mich darum zu kümmern, welche Logik dahinter steckt. Physik und ich waren schon in der Schule keine Freunde. Zählt es, dass Steine auch in meinen Träumen eher selten schweben?

JA, in meinen Romanen gibt es Dinge, die es nicht gibt, wie Drachen, Zauberer und Feen! Und NEIN, ich werde sie nicht streichen.

JA, ich investiere Zeit in Dinge, die mir wenig bis gar nichts an Geld einbringen! Nennt man meines Wissens nach Hobby.

NEIN, ich werde daran nichts ändern!

JA, ich fühle mich wohl, wie ich bin!

NEIN, ich bin weder bei den Esoterikern, noch bei den Verschwörungstheoretikern gelandet und ich kann auch mein Leben schön geordnet führen und in meinem Studium läuft alles auch.

 Also ganz offenbar bin ich durch die Bücher, die ich als Kind gelesen habe und ja, Frederik war dabei, nicht vollkommen verdorben worden.

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